Abschiedsfeiern mit Familie und Freunden sind vergangen und heute ging sie los: Meine Reise nach Frankreich beginnt mit Trauer und Regen.
Nachdem das letzte halbe Jahr gespickt mit verschiedensten Vorbereitungen für den Frankreichaufenthalt war, stieg die Aufwandskurve gegen Abreise exponentiell an. Letzte Dinge bei den Banken erledigen, Formalitäten in der Uni abklären, um frühere Klausureinsichten betteln etc. Und letztendlich auch noch ein paar technische Schwierigkeiten mit meinem Motorrad erdulden und lösen, was enorm viel Zeit in Anspruch genommen hat, die ich lieber noch in ein paar schöne Stunden mit Familie und Freundin investiert hätte - aber es sollte nicht sein. Der in mir keimende Wunsch mit meinem Motorrad nach Grenoble zu fahren, wuchs mit der Zeit zu einem Verlangen an, das nicht einmal meine Familie zu kippen vermochte.
Also stieg ich am Morgen des 26.08.2010 auf mein Motorrad und fuhr nach schwerem Abschied mit vollen Koffern und Packsack los. Ich hatte sogar noch Reserveplatz im Rucksack, obwohl keiner mir hatte abnehmen wollen, dass ich die wichtigsten Sachen mit dem Motorrad transportieren kann. So ging es erst im leichten Regen, der dann nach einer Weile zu Nieselregen wurde gen Süden. Erstes Ziel: Kempten im Oberallgäu zu Frank, einem Freund, den ich vom THW kenne.
Nicht lange nachdem ich losgefahren war, feierten wir dann in kleiner Runde den 30000sten Geburtskilometer meiner Maschine irgendwo auf einem Autobahnkilometer nahe dem Hermsdorfer Kreuz. Irgendwann kam dann auch die Sonne raus und als ich abends bei Frank angekommen war, kam ich wieder in den Genuss von einem Hauch von Sommer. Bis auf ein paar Staus auf der Strecke lief die Fahrt glatt und erstaunlicherweise fühlte ich mich nach der Ankunft ganz gut. Dennoch war ich froh, den Bock erstmal einen Tag nicht mehr fahren zu müssen.
P.S.: Einen kleine Dank am Rande nochmal an den 320i BMW-Fahrer namens Emil, geboren am 26.8. (vermute ich mal laut Kennzeichen) für seinen Windschatten und sein angenehmes Durchschnittstempo.