Wohnungsangebot

Eins der vielen Wohnungsangebote

Tag Nummer zwei. Mein festes Vorhaben: Eine WG (franz.: colocation) zu finden. Ich habe zwar eine Reservierung für die Residence Houille Blanche, aber Studentenwohnheime sind in Grenoble nicht wirklich großartig.

Es gibt auch schöne Wohnheimszimmer, die nicht an eine Pferdebox erinnern und nicht weit von der Universität und Innenstadt entfernt sind, aber die sind absurd teuer. Für ein kleines Zimmer sollte ich 340 Euro zahlen und da ist noch nicht einmal ein Internetanschluss dabei, den ich u.a. für die Uni brauche. Man erhält zwar vom CROUS, dem französischen Studentenwerk einen Teil in Form des so genannten CAF wieder, aber dennoch bleibt es teuer für das was man bezieht. Zudem bekommt man in Wohnheimen schlechter Anschluss an Franzosen, weil sich dort viele Ausländer, insbesondere Deutsche tummeln.

Dadurch, dass ich eh keinen 'richtigen Sprachkurs' habe, bin ich relativ flexibel in meiner Zeiteinteilung und kann im Internet auf verschiedensten Seiten nach Colocations suchen. Außerdem grase ich schwarze Bretter auf dem Campus ab und parallel frage ich bei Leuten, die Leute kennen, die Leute kennen, ... an, ob jemand weiß, wo ein Zimmer frei ist. Diese Aktion hatte ich bereits in Deutschland schonmal gestartet und war zu keinem Ergebnis gekommen. Heute schien das anders zu sein: Ein Wissenschaftler eines örtlichen Institutes, den ich noch vom ORACLE-Projekt am Fraunhofer-Institut FOKUS kannte, vermittelte mir zwei Leute, die ein Zimmer frei hatten. Von diesem Erfolg beflügelt, nutzte ich also den letztmöglichen Tag um meinen Wohnheimplatz zu stornieren, wobei eine 'kleine Bearbeitungsgebühr' von 30 Euro zurückbehalten werden sollte - Geschenkt, hier geht es um Lebensqualität.

Nachdem ich den Einen endlich erreicht hatte, stellte sich heraus, dass es sich bereits erledigt hatte und mit dem Anderen stand ich in eMail-Kontakt. Es handelte sich um eine WG mit zwei Italienern, die schon eine Weile in Frankreich lebten. Da ich im Internet nichts Weiteres fand - der September ist wirklich die schlechteste Zeit um ein Zimmer zu finden - hatte ich am Abend meine einzige Besichtigung bei den Italienern. Die Lage ist der Wahnsinn, genau in der Innenstadt in Richtung des Campus' und der Preis für die Lage günstig. Leider war die Wohnung, sagen wir, eher unaufgeräumt und es handelte sich eben um zwei Italiener, die untereinander sehr gut befreundet waren. Alltagssprache war also Italienisch und sie schienen ebenfalls einen großen italienischen Freundeskreis in Grenoble zu haben, der dort regelmäßig zu Gast ist. Hinzu kam, dass sie etwas ins Schleudern kamen, was die Formalitäten bezüglich des CAF betraf. Ich ging also in meiner Vorfreude auf eine Bleibe getrübt, in dem Vorhaben es mir zu überlegen, zu einer Abendveranstaltung des Bureau International (BI) ein paar Straßen weiter, die dann in den Innenhof der Bar Saxo verlegt wurde. Als Rückfallebene für eine feste Unterkunft hatte ich heute also das Wohnheim gegen das zuletztgebuchte Hostel-Zimmer getauscht.

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Uni-Bibliothek

Die Uni-Bibliothek in Saint-Martin-d'Hères

Hot Dogs

Studenten des BI bereiten die Hot Dogs vor

Saxo

Vor allem Auslandsstudierende tummeln
sich auf dem Hof vor dem Saxo